<<< ARCHIV <<<
// Hoffnung
Hoffnung ist
Wenn ein Mensch
Ein Leben lang
Zusammen im jetzt
und weiter
Ein Splitter Glaube
Gemeinsam tragen sie
Die Zukunft der Welt
auf ihren Händen bloß
Ein schmaler Pfad
Ihre Schritte singen
Den Rhythmus von morgen
sie laufen weiter
Hoffnung ist
Wenn Tausende
In einem einzigen Moment
und die Stille trägt die Zukunft
// Vision
Engelmillionen im Schatten
schreien
eine klangvolle Melodie
alles, was ist und was wahr
und morgen?
Farben prasseln auf mich ein
wie kalter Regen in einer dunklen Sommernacht
Sie pumpen durch mein Blut
Verblenden meinen Verstand
und es schlägt, das Herz
Engelmillionen im Himmel
sie nehmen mich mit
von oben sehe ich die Erde
hier das All, dort unten das jetzt
und plötzlich stehe ich auf Boden
meine Beine tragen mich
Werden sie kommen?
// Augenblitz
jahre rauschen
vorbei
zeiger ticken
im kreis
tropfen im wasser
verhallen
für immer?
kreisende zeiger
schlag auf schlag
die wimper zuckt
ein tropfen fällt
ein augenblick
dem kreis entsprungen
ein augenblick
zurückbleibenbitte
ein echo
in weiten tunneln
verklingt
schallt zurück
in weiten tunneln
die in das meer
münden
trauer um morgen
trockene erde - ein samen
da liegt er doch!
aber wird er
keimen?
der tropfen fällt
und in ihm:
kein gott, kein glaube
kann das fassen
was da so
frei im takt
schwingt
das verlebte
erscheint im traume
als vision von der süßen blüte
schreiende ketten bersten
und flüssiges salz
entströmt deinen poren
aus trockenen kristallen
bricht verflossene farbe
aus deinem gesicht
ein bunter schleier
zwischen wüstendünen
wenn blicke sich treffen
ein augenblick
dem kreis entsprungen
ein augenblick
// Die Nebelhand
Ein Nebel - Eine Wand
geschaut durch das Land
hindurch gab er mir ein Stein
und wollt' doch nur vergessen sein?
Verschleiert erschien er mir
die Augen vom Sand getrübt
Ein waages Spiel - zerbrechlich und grob
Korn für Korn und Zeit vergeht
Ein Licht im Grau
So spricht der Herzstein: Schau!
Stein bricht, Wärme quillt hervor
erkaltet in mir und gestarrt zu Eis
Ich starre ins bewegte Nichts
Geblendet ob des dunklen Lichts
Waage es, sie auszustrecken - Die Hand
stößt an die unsichtbare Grenze
deines gesteinigten Gesichts
Ein Nebel, eine Wand, ein Nichts
// Die Welle
Ein interessantes Gemisch
Die Beiden
Verliebt und verwischt
Spritzt ihnen die Gischt ins Gesicht
An der Küste Welten aufeinander prallen
und Meer
Doch kein Blick so leer wie dieser
Kein Feuer so kalt
Eis nimmt
Gestalt an und frisst sich
durchs saftige Holz
Kontrolle ist, was du nicht kannst
denn während du so frei dahintanzt
entspringt dir eine gewaltige Welle
Mein Leben in dir
zerfrisst mich
von innen
Nur Liebe ein Trost?
// Sonnenwende
Der Winter kalt und grau
Gefriert dir die Hand
Deine Haut, gefroren und rau
Ich sag nur: Schau!
Stumm gefriert
auch dies Wort zu Eis
in deinen Adern schmilzt's nun
und zu mir flüstert's leis:
Komm, oh komm du sonniger Morgen
Ich will den Tau dir aus den Augen lecken
Will frei von allen Sorgen sein
Und du, du kannst mich nicht wecken
Ich berste vor Schmerz, als es mich friert
Wie es zerspringt!
Doch nährt's sich noch
An der nahende Sonne satt, ja
Aus den Splittern sprießt hervor
Ein Stiel, eine Blüte, eine Frucht
Es wendet sich das Blatt
Von dem der Tropfen fiel
Dein falsches Strahlen so süßlich dahinrinnt
Meine Hand befreit sich
Greift sich ein Herz und
Du, du träumst weiter
In der Tat
Ganz verblendet, ja
Im Morgenlicht wird mir wieder warm ums Herz
Eine schöne Nacht
Vergessen jeder Schmerz
Die Sonne streichelt mich ganz sacht
mit ihren Strahlen
wach, ja?
// Regenlied
Himmlischer Regen,
bist Schöpfer von neuem Leben,
töpferst den Erdenton zu neuer Form.
Grau.
Das Wetter rau, das Wasser kalt.
Das verdeckte Gesicht einer jeden Gestalt.
Alt und müde die Menschen,
wenn das Tropfen des Regens erschallt.
So erscheint der Regen zwar dunkel,
doch unter den weisen Wesen gibt es ein Gemunkel:
Weinend wäscht der Regen unsere Seelen rein.
Grau muss er sein, um uns vom Grau zu befreien!
So singen die Alte und das Kinde.
In die Rinde der Bäume haben
die Winde geschrieben, dass
der Regen der Vater des Lebens sei.
Aus seinem nährenden Nass
erwächst ein jeder Spross.
Ach, Himmlischer Regen,
bist Schöpfer von neuem Leben,
töpferst den Erdenton zu neuer Form!
Und nach dem Regen ist das Glas halbvoll,
aus strömendem Moll wird strahlendes Dur.
Kreaturen sitzen am Bach
und lauschen dem fließenden Leben…
// Zwischenton
Dreht sich ein Kreis.
Dreht sich im Eis.
Gebrochen und leis
schwebt Es davon.
In lieblicher Weis‘
singt die Flöte
vom alten Knochen
an dem es nagt.
Ein Eis brach
im Leben versinkend sprach
Ich und
Am Grunde liegt
Ein Knochen, nicht tot.
Gebrochen nicht mehr,
doch bin ich in Not.
Knochen im Herz,
hart der Knochen.
Wo ist der Geist,
der alles bewegt?
Wasser und Eis.
Leben und Tod.
Großes Wort zerbricht
und
Ein gebrochener Klang:
Ein Zwischenton.